Über Selbstbehandlungen und alternatives Heilen ……

Gestern hatte ich eine längeres Gespräch mit einer Frau aus Bayern über skype und ich will dies als Anlaß nehmen, euch ein paar Gedanken aufzuschreiben. Die Frau aus Bayern ist etwas verschreckt, weil ihre Mutter Blut im Stuhl hat. Die Mutter war zwar im Krankenhaus, wo ihr eine Darmspiegelung empfohlen wurde, welche sie allerdings abgelehnt hat. Nun ist sie daheim und die Tochter macht sich Sorgen und probiert alternative Heilmethoden mit Schwedenbitter, Globuli etc

Das ist alles sehr schön und löblich, will ich fast schreiben, aber es stimmt nicht.

Ab und zu gibt es Situationen, wo wir eine genaue Diagnose brauchen. Punkt. Dort etwas zu probieren und da im Internet was zu finden ist eine Flucht vor der Verantwortung und auch ein Mangel an Hausverstand.

Es ist ein Unterschied, wenn es sich um einen chronische Kranken handelt, wo schon lange klar ist, was es ist. Aber in so einem Fall, wo der Patient Blut verliert – und sogar viel Blut verliert – ist es klar und notwendig, eine ganz normale Diagnose zu erstellen.

Mit dieser Diagnose kann man dann alternative Behandlungsmethoden zu beginnen und gerade ihr Leser in Deutschland seid da privilegiert, was das Angebot an alternativen Heilmethoden betrifft.

In anderen Ländern ist der Beruf des Heilpraktikers nach wie vor verboten. Ich bin aus Österreich. Ich habe seit 40 Jahre oder auch länger keine Tablette geschluckt – das einzige Gift waren vorgeschriebene Spritzen, als ich einmal in Algerien lebte und arbeitete. Auch das würde ich nicht mehr machen.

Leute aus Österreich fahren 80, 100, 150 km über die Grenze nach Deutschland, um dort von einem Heilpraktiker behandelt zu werden.

Bis 1995, bevor Österreich zur Europäischen Union kam, war es verboten, homöopathische Heilmittel über die Grenze zu bringen. Oft ist uns nach einem Besuch bei einem Heilpraktiker nördlich von Passau die österreichische Zollwache mit ihrem VW Käfer mit Blaulicht nachgefahren, um uns zu kontrollieren, damit wir ja keine homöopathischen Heilmittel nach Österreich bringen. Solche Deppen, denke ich mir heute noch immer.Diese Drangsalien habt ihr alle nicht. Also nutzt eure Freiheit.

In Rumänien hatte ich einmal fürchterliche Bauchschmerzen. Ich habe ehrlich gedacht, ich sterbe – und ich habe meine Frau am 2. Tag um eine Ärztin geschickt, um wenigstens noch auf der Erde zu erfahren, woran ich sterbe….:-) Die greift mir auf den Bauch – Wahnsinn, diese Schmerzen – und sie sagt, ich soll sofort ins Spital, denn ich habe eine Blinddarmentzündung.

Ok. Das ist eine klare Sprache, eine klare Diagnose – und somit konnte ich mit der Behandlung mit unseren eigenen Heilmitteln beginnen.  Ohne Arzt, ohne Spital. Nach 3 – 4 Stunden war die Situation erledigt, den Blinddarm  habe ich bis heute noch drinnen und bis  heute habe ich mit ihm auch keine Schwierigkeiten mehr gehabt. Dieses Situation war 2002. (Hinweis, damit da keiner einen Strick draus drehen kann: Achtung, das ist keine Aufforderung für Selbstbehandlung in Ländern mit Pflichversicherung).

Noch was: Vor 3 Wochen war ich mit dem Fahrrad unterwegs nach Arad und habe dabei eine fehlende Abdeckung übersehen. Ergebnis: 2 gebrochene Rippen, 1 gebrochenes Kiefer, eine angeschlagene, aber nicht verwundete linke Lunge und eine angeschlagene, aber nicht verwundete Milz.

Nach 3 Tagen insistieren meinerseits wurde doch noch ein Röntgen gemacht von meinem Kiefergelenk, wo sich dann herausgestellt hat, daß es doch gebrochen ist – 5 Tage nach dem Unfall wurde mein Kiefer dann gerade gerichtet und mit Draht starr fixiert, sodaß ich nun 1 Monat lang kaum reden – und nicht essen kann. Nur flüssig.

Aber, es ist eine wunderbare Therapie…J

In dem Moment, wo die Diagnosen klar waren und mein Kiefer wieder in die richtige Position gebracht war – in dem Moment konnte ich mit meiner eigenen Behandlung beginnen. Ich habe kein Gramm und kein Milligramm Chemie genommen, sondern alles mit unseren Methoden: Sonnenheilmittel, Hände auflegen und hyperenergetisierte Heilstäbe behandelt (auf Grund des Unfalls und meines Aufenthaltes in einem rumänischen Spital habe ich übrigens folgenden Beitrag geschrieben: Suche 10 robuste Klobrillen und 10 Rollstühle)

Also auch hier wieder: erst wissen, wo´s fehlt – und dann behandeln.

Einfach drauf los mit Schwedenbitter und ein paar Globuli oder sonst irgendwas ist gefährlich, dumm – und es ist ein Davonlaufen von der eigenen Verantwortung für die Gesundheit.

In diesem aktuellen Fall: Blut im Stuhl. Das kann ein Hinweis sein auf eine etwas heftigere Erkrankung, auf einen Heilungsvorgang – oder auf eine kleine, vorübergehende Unpäßlichkeit. Auch als Patient würde ich darüber Klarheit haben wollen, was es denn nun ist.

Jeden Pillen-, Tee- und Heiltheorienverdreher, der ohne klare Diagnosen solche Patienten in ihrem Tun unterstützt, bezeichne ich als unseriös.

So, und jetzt entschuldigt die offene und klare Sprache, falls sie euch zu offen und klar war – aber ich denke, es war notwendig.

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